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Ausgabe vom Freitag, 09. April 1999

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Hotel Löwengraben:8. Luzerner Comix-Festival vom 16. bis 25. April

«Wahnsinnig», das ganze Drum und Dran

Das Motto des 8. Luzerner Comix-Festivals lautet «wahnsinnig». Veranstaltungszentrum ist das neue Knast-Hotel Löwengraben.

Sch. Es ist ein Wahnsinn, oder um es weniger modisch, dafür luzernerisch zu formulieren: rüüdig ist's. Was anno 1992 winzig im Jugendhaus Wärchhof seinen Anfang nahm, blickt mittlerweile auf international beachtliches Renommee zurück. Das Luzerner Comix-Festival hat sich in Insider-Kreisen in Europa zu einer ersten Adresse gemausert.

466 Wettbewerbsbewerbungen

Herzstück des Festivals ist und bleibt der alljährlich zu einem Thema ausgeschriebene Wettbewerb, diesmal eben «wahnsinnig». Diesbezüglich konnte an der gestrigen Medienorientierung Sabine Witkowski, Festivaldirektorin in spe, erneut eine Rekordbeteiligung vermelden. Nicht weniger als 466 eingesandte Arbeiten hatte eine sechsköpfige Jury zu sichten (380 waren es im Vorjahr).

Für die stete «Internationalisierung» des Festivals spricht auch, dass die Einsendungen postalisch immere grössere Distanzen bewältigen. Rekrutierten sich die Mitwirkenden bislang vor allem aus der Schweiz und allenfalls noch aus dem benachbarten Ausland, so trafen diesmal Arbeiten aus nahezu ganz Europa und gar aus Indien, China und Brasilien ein. 45 Arbeiten aller drei Alterskategorien werden am Festival ausgestellt (wieder wird ein Publikumspreis vergeben). Die von der Jury auserkorenen Sieger werden zum Festivalschluss an der von Röbi Koller moderierten Gala am 24. April bekanntgegeben.

Stargast aus Chicago

Inzwischen auch schon Festivaltradition hat die Anwesenheit eines Stargastes. Für 1999 wurde die Festivalleitung diesbezüglich in Luzerns neuer Partnerstadt Chicago fündig. Mit Chris Ware kommt einer der im englischen Sprachraum derzeit meistdiskutierten Comic-Künstler nach Luzern. Hierzulande gilt es diesen interessanten Zeichner noch zu entdecken, da ein erster Band in deutscher Sprache eben erst in Vorbereitung ist. Eine Sonderschau vermittelt Einblicke in Chris Wares Schaffen. In einer Talk-Show ist ihm persönlich zu begegnen.

Im Programm hat das Comix-Festival noch vier weitere Sonderschauen. Mit «Das Geheimnis des Haszen» wird der 1997 verstorbene Luzerner Art-brut-Künstler Hans Schärer von einer weniger bekannten Seite präsentiert. Sein gleichnamiger, längst vergriffener Comic wird übrigens als eine weitere «Fumetto»-Eigenedition neu aufgelegt.

Blick in den «Underground»

Im Gegensatz zu den kommerziellen Verlagsmessen ein besonderes Augenmerk richtet das Luzerner Festival jeweilen auch auf das unabhängige «Underground»-Schaffen. Der entsprechende internationale Gast ist diesmal ein unter «Le dernier cri» firmierendes Künstlerpaar aus Marseille. National ist es heuer das Künstlerkollektiv «B.ü.L.b. comix» aus Genf.

Eine fast schon vergessene Technik, allerdings in neuer Form für ihren neuen Comic «Honigmond» angewandt hat die Zürcher Comic-Künstlerin Anna Sommer: den Scherenschnitt. In Zusammenarbeit mit dem Naturhistorischen Museum wird Anna Sommers Arbeit im Kontrast mit historischen Scherenschnitten präsentiert.

Rahmenprogramm mit «Züri West»

Nicht mit Ausstellungen, aber sehr wohl mit ihren Arbeiten in Luzern präsent sein werden zudem etliche Comic-Künstler aus halb Europa und auch Übersee. Ebenfalls ist für den jüngsten Nachwuchs wiederum gesorgt. Ein spezielles «Fumettino»-Programm für Kinder wird angeboten. Spartenübergreifend kommt ebenso die Unterhaltung nicht zu kurz. Im Rahmenprogramm des Festivals haben Hösli und Ricardo «Alles Liebe»-CD-Taufe, und in Klubatmosphäre zweimal live zu erleben sind «Züri West» mit ihrem neuen «Super 8»-Programm. Ein Geheimtip ist zudem der Berliner Comic-Zeichner und Entertainer Fil. Des weiteren gibt es wiederum eine Filmnacht. Für die Abendveranstaltungen empfiehlt es sich, den Vorverkauf zu benützen (Schalter Neue LZ im Löwen-Center, wo ab sofort auch ein detaillierter Festivalkatalog erhältlich ist).



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